Tagesausflug zur Biogärtnerei in Erlen

Am 22. Mai 2025 trafen sich bei regnerischem Wetter neun Mitglieder des Fuchsienvereins in Erlen um die Biogärtnerei Neubauer kennen zu lernen. Wir trafen uns im Zentrum zu einem gemeinsamen Mittagessen. Ausser Beatrice hat niemand die komplizierte Speisekarte begriffen (was bekommt man in welcher Woche), darum wichen alle übrigen auf Pizza aus. Zu diskutieren gab dann die Grösse der Pizzen: Sind es nun die bestellten Kleinen oder doch Grosse? Die Lösung: Es waren grosszügige Kleine. Sie schmeckten jedenfalls vorzüglich. Vom Tisch aus konnten wir beobachten, wie beim nahe gelegenen Bahnübergang die Barriere gefühlt mehr geschlossen als offen war.

 

Frisch gestärkt trafen wir in der Gärtnerei ein, wo uns der Seniorchef Markus Neubauer persönlich zu einer Führung durch den Betrieb erwartete. Mit Begeisterung und Kompetenz erklärte er uns seine Philosophie des Gärtnerns und führte uns durch Verkaufs- und Produktionsareale. Seit mehr als 30 Jahren wird in Bioqualität produziert. Die Umstellung vom konventionellen zum Bio-Gartenbau verlief nicht ohne Rückschläge. So wurden z.B. anfänglich Schnecken mit vielen Schneckenblechen ferngehalten. Allerdings wurden dadurch auch viele Nützlinge ausgesperrt, so dass sich innerhalb der Bleche gewisse Schädlinge ungestört vermehren konnten. Nun sind die Bleche wieder weg! Der heutige Trend zu Nachhaltigkeit, Biodiversität und Umweltschutz unterstützt die Gartenphilosophie von Neubauer.

 

Nebst einem grossen Sortiment an «nützlichen» Kräutern, Salaten, Gemüsen, Beeren und Zierpflanzen führt die Gärtnerei auch ein grosses Sortiment an einheimischen Wildkräutern. Ich habe im Katalog über 200 Arten gezählt. Ein Sortiment, das frühere Gärtnergenerationen nicht geführt haben. Man holte sich damals kaum Wiesenblumen als «Unkraut» in den Garten.

Der allergrösste Teil des Sortiments wird durch Samen und Stecklinge im Betrieb selbst produziert. Und so beginnt nach dem grossen Frühlingsgeschäft bald wieder der Aufbau von genügend Mutterpflanzen, um für die nächste Saison bereit zu sein.

Die Gärtnerei betreibt auch einen Online-Handel, über den ein grosser Teil des Sortiments bezogen werden kann (biopflanzen-shop.ch). Auch wird die benötigte Erde im eigenen Betrieb produziert. Eine Gartenbau-Abteilung befasst sich mit Friedhofpflege und der Planung und Pflege von Naturgärten.

 

Frau Madlen Neubauer hat eine weitere Abteilung aufgebaut, herbafuma − Räuchern mit heimischen Pflanzen. In einem Crashkurs demonstrierte sie uns, wie man aus Kräutern, Harzen und Arvenholz Düfte erzeugt, die einen Raum in einen Wohlfühlraum verwandelt. Uns war es wohl bei den interessanten Ausführungen.

 

Zum Abschluss der interessanten Betriebsbesichtigung wurde uns ein Zvieri, bestehend aus einem fein duftenden Tee und Rhabarberdünne (=Flade, Wähe, Tülle, Chueche) offeriert. Wetterbedingt wurde dieser Abschluss von draussen nach innen verlegt. Ein herzlicher Dank geht an Herr und Frau Neubauer für die interessanten und lehrreichen Ausführungen. Wir haben uns willkommen und wohl gefühlt.

 

Zum Abschluss konnte jede und jeder sich vom grossen Pflanzenangebot verführen lassen und sich noch auf einen Einkaufsbummel begeben.

Text und Fotos: he

 

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